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Ein kulturelles Feuerwerk zu Beethovens Geburtstag

| Gesellschaft

Nach langer Zeit der Abstinenz durfte endlich wieder eine große Kulturveranstaltung am Scholl stattfinden! Am Abend des 1. Oktober lud die Schule zum „Beethovenabend“ ein und viele Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen folgten der Einladung.

Das PZ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Anlass war das 250-jährige Jubiläum des Komponisten im Jahr 2020. Das abwechslungsreiche Programm reichte von eigens entwickelten Tanzdarbietungen und Klavierimprovisationen, über den fulminanten Auftritt des „GSG-Papporchesters“ mit der „Ode an die Freude“, hin zu Präsentationen großformatiger Gemälde des Kunst-LKs, die einen bewusst ungewohnten Blick auf Beethoven werfen. Abgerundet wurden die Darbietungen von einem professionellen Klaviertrio der Musikhochschule Köln, das die ersten beiden Sätze von Beethovens „Erzherzogtrio“ (Op. 97) zum Besten gab und dem Abend damit eine würdevolle Stimmung verlieh.

Als eine von acht Schulen des Münsterlandes hatte das Scholl-Gymnasium die Möglichkeit erhalten, am landesweiten Gesamtprojekt „BTHVN 2020“ teilzunehmen, das von der Landesmusikakademie NRW koordiniert wird. Mithilfe öffentlicher Fördergelder haben die Schüler*innen musikalische und künstlerische Ideen rund um den Komponisten umsetzen können, deren Ergebnisse am Beethovenabend vor einem großen Publikum präsentiert wurden.

Die Schülerin Latifah Salah-Salah aus der Q2 eröffnete den Abend mit einer virtuosen Solo-Tanzvorstellung. Verkleidet als Ludwig van Beethoven brachte sie durch ihren mitreißenden Auftritt treffend das Temperament des Komponisten zum Ausdruck.

Der stellvertretende Schulleiter Dr. Walter Brinkmann begrüßte die Gäste, nahm Bezug auf Beethovens Geburtstag und äußerte sich dankbar darüber, dass eine solche Kulturveranstaltung nun endlich wieder möglich ist. Auch Dr. Kai Schabram von der Landesakademie NRW zeigte sich erfreut darüber, informierte die Zuschauer über das landesweite Gesamtprojekt BTHVN2020 und erläuterte die großen Schwierigkeiten, die sich im Jubiläumsjahr durch Corona ergeben haben. Dem Förderverein der Schule dankte er für die finanzielle Unterstützung des Projekts am Geschwister-Scholl-Gymnasium und bedankte sich bei Musiklehrer Andreas Kiepe für die gute Zusammenarbeit.

In einem kurzen Dokumentarfilm konnte das Publikum einen Eindruck von der Projektarbeit im Frühling 2020 erhalten. Lehramtsstudent*innen des WWU-Instituts für Musik hatten unter der Leitung von Prof. Dr. Ilka Siedenburg didaktische Konzepte erarbeitet, die sie dann mit Schüler*innen der Einführungsphase umsetzten.

Im Namen der Fachschaft Musik bedankte sich Andreas Kiepe bei den Förderern des Projekts und berichtete darüber, mit welchem besonderen Geist die Projekte die Schule erfüllt haben. Nicht jede*r Schüler*in habe gleich etwas mit Beethoven anfangen können, doch sei ein Prozess in Gang gekommen, in dem jede*r seinen eigenen Zugang zum Komponisten gefunden habe. Dieser Abend sei der „schönste Beleg“ dafür.

Höhepunkt des Abends war, gemessen an der Länge und der Lautstärke des Beifalls, das riesige „Papporchester“, das samt dazugehörigem Chor auf fulminante Weise das Finale von Beethovens 9. Sinfonie („Freude schöner Götterfunken“) aufführte. Die 40 Instrumentalist*innen der Jahrgangsstufe 6 hatten die Instrumente zuvor unter Anleitung ihrer Musiklehrerinnen Annette Bergin und Constanze Klein hergestellt und sorgten mit ihrer Playback-Darbietung – auch wenn sie natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint war – für ein imposantes Erlebnis.

Die achtköpfige Tanz-AG, geleitet von Kunstlehrerin Solveigh Krüger, präsentierte eine anspruchsvolle Choreografie, in deren Mittelpunkt ein virtuoser Komponist steht, und der Zehntklässler Niko Mokrov beeindruckte die Zuhörer mit einer solistischen Darbietung am Klavier („Russische Improvisation“).

Der Kunst-Leistungskurs der Schule hatte sich in den letzten Monaten malerisch mit Beethoven auseinandergesetzt. Die Ergebnisse konnten von den Besuchern bestaunt werden und regten lebhafte Gespräche an. Jeder der zwölf Lernenden hat sich nach intensiver anfänglicher Recherche über sein Werk und Leben einen eigenen inhaltlichen Aspekt ausgesucht, den er ins Bild setzen wollte. So entstanden großformatige Arbeiten, die den Komponisten mal übertrieben heroisch (z.B. Beethoven als Heiliger), mal als abgestürzten, von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen (z.B. als Obdachloser auf der Parkbank), mal als tragisches Opfer seiner Taubheit (z.B. winziger Beethoven, der in einem riesigen Ohr gefangen ist) zeigen, wie Marie Decker und Felix Wehrmeyer stellvertretend für den Kurs erläuterten.

Zum Abschluss des Abends trat die Sängerin Julia Benke aus der Jahrgangsstufe Q2 auf. Sie präsentierte den Song „My Future“ von Billie Eilish. Die Moderatorin Greta Stens aus der Q2, die souverän durch den Abend geführt hatte, warf die Frage auf, welche Parallelen sich zwischen Billie Eilish und Ludwig van Beethoven ziehen lassen und inwiefern beide als Stars ihrer Zeit anzusehen sind.

Nach Ende des offiziellen Programms luden die Gemäldeausstellung sowie die Getränke und Snacks des Mensateams noch viele Gäste zum Verweilen ein. Beethovens Motto „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“, war auf vielfache Weise in Erfüllung gegangen.

 

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Volles Haus
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