Und nicht nur von den Fünftklässlern der Realschule, die im Ganztag unterrichtet werden, auch von älteren Schülern sowohl von der Realschule als auch vom Geschwister-Scholl-Gymnasium sowie von einigen Kollegen werde die neue Mensa genutzt. Das sei ein Zeichen dafür, dass das Essen schmecke.
Ein dreiköpfiges Küchenteam kümmert sich um die Zubereitung. Geliefert werden die teils vorbereiteten Zutaten von einer Firma. Die Frauen in der Küche stellen die Mahlzeiten zusammen. Dazu gibt es täglich frischen Salat, geschnittenes Obst, einen Nachtisch und Wasser, soviel jeder mag. Weil die drei Frauen aus Kinderhaus kommen, kennen sie viele der Schüler, haben für jeden ein nettes Wort und sorgen so für eine angenehme Atmosphäre.
„Das Essen kann im Internet bestellt werden“, erklärt Kathi von Hagen. Spätestens bis 9 Uhr am selben Tag. Bis zu diesem Zeitpunkt kann das Mittagessen auch wieder gestrichen werden. „Durch dieses System stellen wir sicher, dass nicht zu viele Essen geordert werden und wir kostengünstig bleiben.“ 2,80 Euro kostet das Mittagessen. Einkommensschwache Haushalte können dafür einen Zuschuss bei der Stadt beantragen.
Jeden Tag werden ein Menü mit Fleisch und ein vegetarisches Gericht angeboten. Dienstags gibt es ein Überraschungsmenü, meist als Büffet. Keiner muss alles nehmen, wer nur Gemüse oder trockene Nudeln oder Reis mag, auch dessen Wünsche werden erfüllt. Täglich von 12.30 bis 14 Uhr ist die Schulkantine geöffnet. Rund 80 bis 100 Schüler nutzen das Angebot. Und das nicht nur, weil nachmittags noch Unterricht ist. Einige Jugendliche essen erst noch in der Schule und gehen anschließend nach Hause.
„Diese Kantine ist eine Investition in die Zukunft“, betont Wilhelm Breitenbach, Leiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Der Nachmittagsunterricht, Hausaufgabenhilfen und freiwillige Arbeitsgemeinschaften seien Gründe dafür, dass Mädchen und Jungen länger in der Schule blieben und dort auch essen wollten.
Ein weiteres Projekt haben die beiden Schulleiter bereits ins Auge gefasst. Sie wollen mit der Aktion „Früz“ ein gesundes Frühstück vor Unterrichtsbeginn anbieten. „Auch zu uns kommen viele, ohne morgens gegessen zu haben“, sagt Breitenbach. Das sei für das Lernen einfach nicht förderlich.
MARION FENNER, WN vom 07.05.2010