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Wozu Latein?

Latein ist eine tote Sprache – so der allgemeine Glaube - und Latein ist keine gesprochene Sprache so wie zum Beispiel Englisch, Französisch oder Italienisch. Das ist richtig, dennoch lebt das Lateinische weiter, in unserer deutschen Grammatik, in anderen Sprachen sowie in zahlreichen Fremd- und Lehnwörtern, die wir im Deutschen verwenden. Somit ergeben sich mehrere Aspekte, warum es doch sinnvoll ist, Latein zu lernen:

Latein: Sprache der Alten Römer:

Latein ist die Sprache der Römer, die vor ca. 2000 Jahren die Vorherrschaft in Europa innehatten. Die Römer haben Spuren hinterlassen, die wir auch heute noch nicht nur in Rom, sondern auch in vielen Ländern – und eben auch in Deutschland - finden. Wer sich für die Antike und die römische Geschichte interessiert und wissen möchte, wie die Menschen in Rom und den römischen Provinzen gelebt haben, dem bietet das Fach Latein einen Einblick in diese Welt.

Latein: Sprungbrett für andere Sprachen

Auf der Grundlage von Latein lernt jeder moderne Fremdsprachen leichter und in kürzerer Zeit. Dabei hilft Latein zum Beispiel auch beim Englischlernen, denn über 50% der englischen Wörter kommen direkt oder indirekt vom Lateinischen her.

Vor allem aber ist Latein die Mutter der romanischen Sprachen. Folgendes Beispiel kann die Verwandtschaft deutlich machen:

Lateinisch

Italienisch

Spanisch

Französisch

Deutsch

unus

uno

uno

un

eins

duo

due

dos

deux

zwei

tres

tre

tres

trois

drei

quattuor

quattro

cuatro

quatre

vier

quinque

cinque

cinco

cinqu

fünf

sex

sei

seis

six

sechs

septem

sette

siete

sept

sieben

octo

otto

ocho

huit

acht

novem

nove

nueve

neuf

neun

decem

dieci

diez

dix

zehn

 

Latein: Basis für besseres Deutsch

Mit Latein lernt man, die deutsche Sprache besser zu verstehen und bewusster, präziser und abwechslungsreicher zu gebrauchen.

Latein: Spezialtraining fürs Köpfchen

Beim Lateinlernen lernt man, genau hinzusehen, exakt zu unterscheiden, richtig zu kombinieren, d.h. aus den Beobachtungen die richtigen Schlüsse zu ziehen, komplizierte Zusammenhänge zu überblicken, zielstrebig und mit Ausdauer bei der Sache zu bleiben.

Alle diese Fähigkeiten benötigt nicht nur der Detektiv, sondern jeder, der es in seinem Beruf zu etwas bringen will.

Latein: Hilfe für den Beruf

Viele Fachausdrücke stammen aus dem Lateinischen. Wer Latein kennt, blickt hier schnell durch. Das hilft auch bei der weiteren Ausbildung.

Latinum: Voraussetzung für das Studium

Das Latinum wird in der Regel für das Studium folgender Sprachen vorausgesetzt:

  • Sprachen - Geschichte - Kunstgeschichte

  • Literatur - Archäologie - Musikwissenschaften

  • Theologie - Philosophie u. a. m.

Allerdings gibt es keine einheitlichen Regelungen zum Latinum, das als Voraussetzung von jeder Universität unterschiedlich gehandhabt wird. Grundsätzlich gilt auch, dass für ein Medizinstudium meistens kein Latinum benötigt wird.

Wer kann Latein lernen?

Im Prinzip kann jeder Latein lernen, schließlich sprachen nicht nur in Rom alle Latein - dies allerdings als Muttersprache -, auch andere Völker wie Gallier, Briten, Spanier nahmen im Zuge der Ausbreitung des römischen Reiches diese Sprache an. So einfach haben wir es heute nicht mehr. Doch jeder, der das Gymnasium schafft, schafft auch Latein!

Dabei hat es der leichter,

  • dem Sprache Freude macht,

  • der sorgfältig hinsehen und gut beobachten kann,

  • der Unterscheidungsvermögen besitzt,

  • der Spaß am Kombinieren hat,

  • der gerne Regeln entdeckt,

  • der bereit ist zu regelmäßigem Training,

  • der nicht gleich aufgibt, wenn es mal schwieriger wird.

Entgegen kommt ihm:

  • Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

  • Die Hör- und Sprechanforderungen in der Fremdsprache treten in den Hintergrund.

  • Aussprache und Rechtschreibung machen keine Schwierigkeiten. Man spricht, wie man schreibt - man schreibt, wie man spricht.

Latein an unserer Schule

Latein wird an unserer Schule als zweite Fremdsprache ab Jahrgang 7 unterrichtet und in der Jahrgangsstufe 9 im Rahmen des Wahlpflichtbereichs II angeboten.

Die Schülerinnen und Schüler, die Latein ab Jahrgang 7 wählen, erwerben das Latinum mit Abschluss der Jahrgangsstufe EF, wenn die Leistungen mit der Note „ausreichend“ bewertet werden. Wenn Latein ab Klasse 9 gewählt wird, kann das Latinum mit Abschluss der Jahrgangsstufe Q1 (in Abhängigkeit von der Stundentafel, Vorgabe: mindestens 14 Wochenstunden) erworben werden.

Lehrbücher

In der Spracherwerbsphase (7.-9. Jahrgang) wird mit Lehrwerk „Roma“ gearbeitet. Die Lektionen sind mit einem umfassenden Übungsmaterial versehen und weisen daher eine mittlere Progression auf. Das Buch bietet Lern- und Übungsmaterial zum selbstständigen Arbeiten. Außerdem ist optional im Handel eine Vielzahl von zusätzlichem Übungsmaterial erhältlich.

Die Lerngruppen

Die Lerngruppen im Lateinunterricht haben oft eine überschaubare Größe, da die Jahrgänge meistens dreizügig sind, aber oft aufgrund des Wahlverhaltens insgesamt vier Kurse gebildet werden. Die Kurse werden jeweils aus allen Klassen eines Jahrgangs gebildet.

Sprachlich besonders begabte Schülerinnen und Schüler steht das Zweisprachenmodell offen.