84 Schüler wollen aufs Geschwister-Scholl-Gymnasium
Kinderhaus - Die harte Überzeugungsarbeit und der Mut, als einzige Schule Münsters zum G9-Modell zurückzukehren, haben sich ausgezahlt. 84 Anmeldungen - und damit doppelt so viele wie im Vorjahr - hat das Kinderhauser Geschwister-Scholl-Gymnasium zum neuen Schuljahr.
"Wir sind froh und ehrlich gesagt auch ein wenig überrascht, dass die Nachfrage so groß war", sagt Schulleiter Wilhelm Breitenbach. "Gerade, weil wir uns im Vorfeld nicht sicher waren, wie die Eltern auf das G9-Modell reagieren würden", gibt Breitenbach zu. Die neuen Fünftklässler des Scholl-Gymnasiums haben im Gegensatz zu allen anderen Fünftklässlern in Münster nicht acht, sondern neun Jahre am Gymnasium vor sich.
Harte Überzeugungsarbeit
Dafür hatte Breitenbach in den letzten Monaten harte Überzeugungsarbeit leisten müssen. Neben Infoveranstaltungen, bei denen die neunjährige Schulzeit den Interessierten ausführlich vorgestellt wurde, gab es Gespräche in den Schulgremien, aber auch intensive Einzelgespräche mit den Eltern. "Die Diskussion mit den Eltern war ziemlich kontrovers", sagt Breitenbach, "letztendlich konnten wir sie aber davon überzeugen, dass das G9-Konzept gut für ihre Kinder ist." Die Anmeldezahlen hätten dies jetzt ebenfalls bestätigt.
Soziale Kompetenz
Das zusätzliche Schuljahr werde unter anderem genutzt, um die sozialen Kompetenzen der Schüler zu stärken. Das Gymnasium legt großen Wert auf die Entwicklung der Persönlichkeit, aber auch auf mehr zusätzliche Qualifikationen. Das Scholl-Gymnasium werde nun drei Eingangsklassen bilden. "Räume und Personal haben wir dafür genug", sagt der Schulleiter. Theoretisch hätte das Scholl-Gymnasium sogar genügend Räumlichkeiten für vier Eingangsklassen.
Kinder aus Kreuzviertel
Die meisten Fünftklässler kommen nach wie vor aus Kinderhaus, Sprakel und Coerde. "In diesem Jahr haben wir aber auch deutlich mehr Kinder aus dem Kreuzviertel", sagt Breitenbach. Ferner hätte es auch Anfragen aus dem Kreis Steinfurt gegeben, beispielsweise aus Altenberge. "Hier hapert es jedoch an einer vernünftigen Verkehrsanbindung", meint der Schulleiter.
Von Inga Tawadrous (mz-online, 4.3.2011)
