Auf dem Weg zum Jugendparlament

Münster-Kinderhaus - Europa kennenlernen, auf Englisch debattieren und europäische Politik überparteilich erleben - für acht Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums wird das eine besondere Erfahrung. Sie haben die Teilnahme an der regionalen Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments (EYP) gewonnen.

Dafür mussten sie eine EU-Resolution verfassen: in bestem Englisch, mit besonderen Formvorschriften und natürlich überzeugendem Inhalt. All das ist Björn Bredehöft, Janis Fifka, Andreas Glasmacher, Raphael Hagemann, Tobias Kahlenberg, Rebecca Kittel, Tobias Nubbemeyer und Alexander Zorn aus den Jahrgangsstufen 12 und 13 bestens gelungen. Denn ihre Resolution sei von einer hochkarätig besetzten Jury als besonders gut ausgewählt worden, freut sich Lehrerin Evelyn Futterknecht. Aus 64 eingereichten Beiträgen seien zwölf ausgewählt worden - und die Scholl-Schüler waren dabei.

Mit dem sozialen Netzwerk Facebook haben sich die Jugendlichen in ihrer Resolution beschäftigt. „Wir fordern EU-weite Regeln zum besseren Datenschutz“, erklärte Janis Fifka. Auch befürworten die Schüler, dass im Internet eine zentrale Anlaufstelle für Hilfsangebote für Internetsüchtige eingerichtet wird. „Wir stellen uns eine Art Service-Point vor, der insbesondere von den Seiten der sozialen Netzwerke direkt angeklickt werden kann“, erklärte Tobias Nubbemeyer.

Ein weiterer Punkt, der den Schülern besonders wichtig war, sind verbindliche Regeln zum Gerichtsstand der sozialen Netzwerke. Nach ihrer Ansicht müsse der Internetanbieter dort verklagt werden können, wo der Betroffene ein Problem hat, und nicht am Firmensitz des Anbieters, der meist im Ausland liege.

Viele Stunden haben die Schüler an ihrer Resolution gearbeitet, damit sie inhaltlich, formell und sprachlich überzeugt. Glück für die Schüler war es, dass Janis Fifka und Tobias Nubbemeyer schon einmal als Beobachter an einer Auswahlsitzung zum Jugendparlament teilnehmen durften und wussten, was gefordert wird. „Wir hatten sozusagen die eigenen Experten in unserer Schule“, sagte Evelyn Futterknecht.

Vom 7. bis 11. März fahren die Schüler mit ihrer Lehrerin nach Hamburg und werden sich mit anderen Delegationen norddeutscher Schulen im politischen Debattieren in englischer Sprache messen. Sie hoffen, sich für die nächste Runde der bundesweiten Ausscheidung zu qualifizieren und zum Jugendparlament in Amsterdam eingeladen zu werden.

VON MARION FENNER, WN, MÜNSTER