Auf Tuchfühlung mit der Hauptstadt

Schülerinnen und Schüler der Leistungs- und Grundkurse Geschichte der Jahrgangsstufe 12 auf Studienfahrt in Berlin

Ein straffes Programm erwartete die Schülerinnen und Schüler der Geschichtskurse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, als sie sich am frühen Montagmorgen des 7. Februar zur Abfahrt in die Hauptstadt trafen. Kurz vor Ankunft besichtigten sie die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, die bis 1989 das Nadelöhr zwischen Ost und West war. Die Schüler konnten sich ein Bild davon machen, wie auf der größten und bedeutendsten Grenzübergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze Millionen von Reisenden abgefertigt wurden.

Am Nachmittag erwartete die Schülerinnen und Schüler die Erlebnisausstellung „Story of Berlin“ am Kurfürstendamm, welche ihnen die Geschichte der Hauptstadt näher brachte und ihnen außerdem den Besuch eines Atomschutzbunkers ermöglichte. In einem Seminar in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand am folgenden Tag, hatten die Schülerinnen und Schüler nach einer sehr informativen Führung die Möglichkeit, selbst Recherche zu Widerstandsgruppen zur Zeit des Nationalsozialismus zu betreiben und ihre Ergebnisse dem Plenum vorzustellen. Beim Besuch des Jüdischen Museums am Nachmittag, konnten die Schülerinnen und Schüler an einer von insgesamt drei Führungen teilnehmen, die sie über die Geschichte deutscher Juden vom 19. bis ins 20. Jahrhundert informierten.

Der Besuch des Bundesrates sowie des Bundestages am Mittwoch bildete für die meisten der Schülerinnen und Schüler wohl den Höhepunkt der Fahrt. Im Bundesrat durften sie eine eigene Sitzung abhalten und gewannen somit einen Einblick in die Arbeit dieses Verfassungsorgans. Im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer (SPD) im Paul-Löbe-Haus konnten die Schülerinnen und Schüler zudem den Alltag im Bundestag kennenlernen, sowie eigene Fragen an den Politiker stellen, die dieser umfassend beantwortete. Unterirdisch gelangten sie im Anschluss an das Gespräch in das Reichstagsgebäude, wo sie eine Plenarsitzung verfolgen und Politik hautnah erleben durften. Der Besuch der Kuppel bildete den Abschluss des Besuches, wobei die Gruppe Glück hatte, denn offiziell ist diese zurzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Abschließend besuchten die Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte Hohenschönhausen, ein ehemaliges Untersuchungsgefängnis der Stasi. Die Führungen wurden dort durch Zeitzeugen durchgeführt, die von ihrer Zeit im Stasigefängnis berichteten und die Folgen dieses Aufenthalts auf ihre persönliche Entwicklung erläuterten. Ihre traumatischen Erlebnisse beschäftigten die Schüler noch nachhaltig und führten ihnen vor Augen, wie wichtig die Bewahrung der Demokratie, in der wie heute leben dürfen, ist.

Jana Holling, Kari Harms

40 SchülerInnen der Geschichtskurse in Berlin - hier auf dem Weg vom Bundesrat zum Bundestag