Bankvorstand für mehr Wirtschaft in die Schule
Er ist ein erfolgreicher Banker, stammt aus Coerde und hat in Kinderhaus sein Abitur gemacht. Heute war Rainer Neske für zwei Stunden zurück in seiner alten Schule.
"Bad Bank - funktioniert das"? Und wie wird man eigentlich Mitglied im Vorstand der Deutschen Bank? Diese und andere Fragen haben 30 Schüler aus dem Leistungskurs Wirtschaft der 12. Jahrgangsstufe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Neske gestellt. Er ist Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank und verantwortlich für den Bereich Privat- und Geschäftskunden. Gestern sprach er mit den Schülern über aktuelle Wirtschaftsthemen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Initiative "Finanzielle Allgemeinbildung" der Deutschen Bank und der Deutschen Bank Stiftung statt, deren Zielsetzung in der Vermittlung grundlegender Wirtschaftskenntnisse an Jugendliche besteht.
Seit heute gibt es auch die erste Schulpatenschaft, die die Deutsche Bank eingegangen ist - mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Dessen Direktor Heinz Beumer freut sich darüber natürlich ganz besonders, ebenso über die Rückkehr eines ehemaligen Abiturienten. 1984 hat Neske am Gymnasium Kinderhaus, wie es damals noch hieß, sein Abitur gemacht.
Neske betonte die Bedeutung eines intensivierten Austausches zwischen Wirtschaft und Schule: "Die wirtschaftliche Bildung in Deutschland ist unzureichend und muss verstärkt werden - und dies nicht nur wegen der Finanzkrise." Deutschland sei das Land der Dichter und Denker, habe seine Prosperität aber nicht zuletzt einem wirtschaftlich tätigen Mittelstand zu verdanken. Als eines der wirtschaftsstärksten Länder weltweit dürfe man "sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen", sagte Neske.
Die Wirtschaftskrise war dann auch eines der zentralen Themen, das die Schüler beschäftigte: Ob die Krise denn nun überwunden sei, wollten die Gymnasiasten wissen. "Grundsätzlich bin ich optimistisch, dennoch ist es verfrüht zu sagen, wir haben das Schlimmste hinter uns", antwortete Neske.
"Von der Finanzkrise kalt erwischt"
Auch wollten die Jugendlichen wissen, ob die Wirtschaftskrise voraussehbar gewesen sei: "Die Krise hat selbst die größten Experten kalt erwischt", erklärte Neske.
Und wie wird man Vorstandsmitglied der Deutschen Bank? "Dazu hat sicher beigetragen, den Lebenslauf nicht zu starr zu planen," antwortete Neske. Vor allem aber habe die Schule mit ihrer technisch-wirtschaftlichen Ausrichtung eine gute Grundlage für seinen beruflichen Werdegang gelegt.
Dominique Snijka, MZ, 11.11.2009