Das Startzeichen kommt aus Ghana

Die 180 Schüler scharren mit dem Hufen. Der Nieselregen stört die Fünft-klässlern vom Geschwister-Scholl-Gymnasium und der Geschwister-Scholl-Realschule dabei nicht. Sie warten ungeduldig auf das Startzeichen, das den 15. Nikolauslauf auf die Reise schickt.
Bevor sich die Schülerschar in Bewegung setzt, greift Heinz Beumer, Direktor am Gymnasium, zu seinem Handy. Er wählt Lara Münch an, die das Gespräch in Ghana entgegen nimmt. Dort hilft die Abiturientin des Scholl-Gymnasiums mit ihrer Freundin Greta Schulte Eversum beim Aufbau einer Schulkantine. Über ihrer Erlebnisse in Afrika berichtet das Duo seit Monaten exklusiv in der MZ, wie auch heute (siehe nebenstehenden Text). „Lauft für die Kantine", feuert Münch die jungen Schülern an und schickt sie auf die Reise.
Pro absolvierten Kilometer bekommen die Kinder einen Obulus, denen ihnen ein Sponsor zuvor versprochen hat. „Dieser Lauf hat hier großer Tradition. Über 3000 Euro haben die Schüler im vergangenen Jahr erlaufen", sagt Schulleiter Beumer. Das Geld spenden die Schulen stets einem karitativen Zweck: Neben dem Hilfsprojekt in Ghana unterstützen sie diesmal Straßenkinder in der indischen Stadt Visakhapetnam.
Für die notleidenden Kinder legen sich die Schüler mächtig ins Zeug. Jeder will viele Stempel, die eine gelaufene Runde markieren, auf seine Karte gedrückt bekommen. Als Belohnung für den sportlichen Einsatz, wartet im Ziel ein Schokonikolaus auf die Läufer • de Haas, MZ 6.12.2008