Ein rasantes Gauklermärchen
Theater-AG des Geschwister-Scholl-Gymnasiums begeistert das Publikum
Münster-Kinderhaus. Langsam schiebt sich der Vorgang zur Seite und heraus tritt die Spinne Agramain. Mit ihrem Netz umspinnt sie das Königreich von Prinz Jojo. Doch eigentlich existiert das Märchenland nur in der Fantasie eines Jongleurs, der damit der kleinen Eli helfen will, denn diese ist geistig behindert. Die Gauklertruppe, zu der sie gehört, ist Eli aber keine große Hilfe und will sie sogar loswerden.
Michael Endes Geschichte „Das Gauklermärchen“ war Thema der Schulaufführung im Geschwister-Scholl-Gymnasium. Zwei Jahre hatte das Ensemble unter der Leitung von Stephanie Daume, Sabine Badde und Johanna Kollet geprobt, um die furiose Aufführung mit tollem Bühnenbild und pfiffigen Kostümen auf die Beine zu stellen.
„Es ist wirklich unglaublich!“, freute sich Schulleiter Heinz Beumer. Die 95 Schüler hätten etwas Großartiges geleistet. „Dabei haben einige noch am Donnerstag die letzten Abiturklausuren geschrieben“, ergänzte Badde. Geprobt hätten die jungen Leute einfach am Wochenende. „Dabei haben sich die Jugendlichen nicht geschont – einige haben sogar in der Schule übernachtet.“
Die Geschichte von Michael Ende musste sogar umgeschrieben werden. „Es wollten sich so viele Schüler an dem Theaterstück beteiligen, dass wir kurzerhand einige Rollen mehr eingebaut haben“, so Badde. Dabei erwartet das Ensemble zur Aufführung am heutigen Montag noch hohen Besuch: NRW-Schulministerin Barbara Sommer hat sich angesagt. Eigentlich wollte sie schon zur Premiere gekommen sein. „Das ist eine große Ehre für uns, bestätigt zugleich die Qualität unserer Theater-AG“, freut sich Rektor Beumer. (WN, 10.3.2008, Claus Röttig)
