Einsatz für Freiheit und Werte
Münster-Kinderhaus - Für besonderes persönliches Engagement und außergewöhnliche schulische Leistungen erhielten Michael Driemeyer und Christoph Hartmann jetzt den Willi-Graf-Preis. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium vergibt diesen Preis seit 2003, um auf diese Weise die Erinnerung an Willi Graf, Mitglied der „Weißen Rose“, Widerstandsorganisation gegen den Nationalsozialismus, der auch die Geschwister Scholl angehörten, wachzuhalten. Anneliese Knoop-Graf, Schwester des 1943 nach einem Todesurteil ermordeten Willi Graf, hat diesen Preis am Geschwister-Scholl-Gymnasium ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden Schüler, die im Jahr zuvor ihr Abitur abgelegt haben.
Christoph Hartmann war unter anderem Vorsitzender der Courage-Schülerstiftung, die Kinder und junge Menschen fördert, die nicht im ausreichenden Maße Unterstützung zur allgemeinen Bildung erhalten. Außerdem, so Landgerichtspräsident Klaus Schlep in seiner Laudatio bei der Preisverleihung, habe Christoph Hartmann eine besondere soziale Kompetenz gegenüber seinen Mitmenschen bewiesen. Michael Driemeyer, für den Manfred Schneider von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit die Ansprache hielt, habe persönliche Verantwortung für andere übernommen und sich für Gerechtigkeit und Werteorientierung eingesetzt. Außerdem habe er als Schwimmer auf Landes- und Bundesebene viele sportliche Erfolge für sich verzeichnet.
Seit 2007 darf das Gymnasium auch den Ehrenpreis „Dr. h.c. Anneliese Knoop-Graf“ verleihen, der ebenfalls für außergewöhnliche Leistungen ausgelobt wird. Diesen haben Maren Bredehöft, Anne Schulze Dieckhoff und Bilal Al-Barim erhalten.
Anneliese Knoop-Graf, die im vergangenen Jahr verstarb, war der Kinderhauser Schule sehr eng verbunden und hat diese Auszeichnung immer selbst übergeben. Jetzt übernahmen ihre Enkel Simon und Gabriel Knoop diese Aufgabe. „Auch wir möchten die Erinnerung an unseren Großonkel Willi Graf wach halten und junge Menschen ermuntern, sich für Ziele einzusetzen“, sagte Simon Knoop. Schulleiter Heinz Beumer freute sich, dass die Enkel für die Preisverleihung angereist waren, und das Anliegen ihrer Großmutter weiterführen, sich für Entscheidung, Freiheit und Verantwortung einzusetzen.
Von Marion Fenner, WN, 10.1.2010
