Fünftklässler laufen für Haiti und Indien
Von den lausigen Temperaturen zeigte sich der Sportsgeist der Schüler beim Nikolauslauf im Kinderhauser Schulzentrum nur wenig beeindruckt. Schließlich war die Anstrengung ein weiteres Mal einem guten Zweck geschuldet. „Und“, schlussfolgert Anna aus der 5 a, „wer friert, muss sich eben mehr anstrengen. Dann gibt’s noch mehr Geld.“
In diesem Jahr haben die jungen Läufer mit den Lehrern überlegt, von einem Teil des erlaufenen Geldes eine mobile Wasseraufbereitungsanlage für Haiti zu finanzieren.
So erklärte Günther Langen, Lehrer am Gymnasium und Hauptkoordinator des Sponsorenlaufes. „Das ist eine absolut sinnvolle Investition. Die Wasserstation arbeitet ohne Strom und kann pro Tag 1200 Liter Wasser von Cholerabakterien befreien.“ Ein weiterer Teil der Spenden wird traditionell für ein Straßenkinderprojekt in Indien gespendet.
Schon seit einigen Jahren ist man im Kinderhauser Schulzentrum der indischen Hafenstadt Visakhapatnam freundschaftlich verbunden. Jährlich besucht Pater Noel aus Indien die Geschwister-Scholl-Realschule sowie das Gymnasium und berichtet, welche Hilfsprojekte mit den Spendengeldern verwirklicht wurden. Das komme gut bei den Schülern an. „Man weiß ganz konkret, was mit dem Geld geschieht. Das ist eine zusätzliche Motivation“, berichtet Langen.
Die ehrgeizigen Läufer ließen keinen Zweifel an den Worten des Lehrers. Kaum zehn Minuten nach dem Startsignal passierten die ersten Schüler die Versorgungsstation am Kilometerpunkt zwei – längst vergessen die wegen des Glatteises zur Vorsicht mahnenden Worte ihrer Schulleiter. So wurden die bereitgestellten Heiß- und Kaltgetränke auch erst einmal ignoriert. Schließlich hätte das Trinken wertvolle Zeit gekostet. Und ein Ziel hatten alle Sportler: In einer Stunde viele Runden zu schaffen.
Kathrin Hartz, MZ Münster
