Irritationen und Tatorte im Zentrum
Ungewöhnliche Kunstaktionen waren jetzt anlässlich der Ausstellung „Scholl-Projekte - Schule ins Zentrum“, die im Zusammenhang mit der Skulpturenausstellung „Kunst trifft Kohl“ in den Kleingärten stattfindet, auf dem Idenbrockplatz zu sehen.
Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums haben mit „Irritation“, „Tatort“ und „Smile“ ungewöhnliche performative, experimentelle und auch subversive Ideen entwickelt und durchgeführt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bei der Aktion „Irritation“ räumten zwei Schüler während des laufenden Betriebs im Rewe-Supermarkt zwei Regalsegmente um. „Wir wollten Kunden irritieren und ihre Reaktionen aufnehmen“, berichtete Wladimir Michelis aus der 9 b, der gemeinsam mit Norbert Mosinski im Supermarkt tätig war.
Kunst habe die originäre Aufgabe, Wahrnehmungen immer wieder in Frage zu stellen, teilen die Organisatoren der Kunstaktion mit. Die Kamera zur Dokumentation blieb nicht „versteckt“ sondern stand sichtbar auf einem Stativ mitten im Gang. Nach der Aktion fanden sich dann für eine halbe Stunde beispielsweise die H-Milch und andere Produkte nicht mehr am gewohnten Ort. Natürlich sei anschließend alles wieder ordentlich in die Regale zurückgeräumt worden, teilen die Veranstalter mit.
Bei der Aktion „Tatort“ von Clemens Hesselink und Sönke Lamken (Klasse 9 a) stürmten Schülerinnen in weißen Malerschutzanzügen auf den Idenbrockplatz. In der Mitte warfen sie sich auf den Boden und verharrten dort in dramatischen Haltungen, wie Opfer eines fiktiven Überfalls. Andere umzeichneten ihre Körperumrisse mit weißer Kreide, sodass am Ende dieser Aktion der Platz mit Tatort-Zeichnungen übersät war.
Auch die Aktion „Smile“ von Nelia Häuser und Eva Hirschhäuser (Klasse 8 a), bei der der Weg zwischen Schule und Zentrum mit farbiger Kreide markiert wurde, ist während der Aktion zu Ende gezeichnet worden. Sie war bei der Ausstellungseröffnung von „Kunst trifft Kohl“ dem Regen zum Opfer gefallen.
„Für die Schülerinnen und Schüler war es eine große Herausforderung, zu ihren eigenen Ideen - und mögen die auch noch so verrückt klingen - zu stehen und sie zu realisieren“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Sie hätten Mut bewiesen, ohne zu proben „öffentlich“ vor fremden Menschen zu agieren und dabei die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, dieses Risiko einzugehen.
Am morgigen Donnerstag geht es mit den Scholl-Projekten weiter. Dann werden die anlässlich der Aktion entstandenen Videofilme beim „Schüler-Film-Festival“ im Cinema an der Warendorfer Straße gezeigt.
» Die Ausstellung der übrigen Kunstwerke ist noch bis zum 22. Juli auf dem Idenbrockplatz zu sehen.
WN Münster
