Mobbing auf der Bühne

Theaterstück für Fünftklässler

KINDERHAUS "Die Geschichte von Lena" - eine mobile Theaterproduktion des Kindertheaters der Städtischen Bühnen gab es am Donnerstagmorgen im großen Musikraum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums zu sehen - gespannt verfolgt von den Fünftklässlern.

Die Aufführung am Lernort Schule hatte auch etwas mit der Thematik des Stückes zu tun. Denn - so erläuterten die beiden Schauspieler Kathrin-Marén Enders und Marek Sarnowski, die zwischendurch auch in die Rolle eines Erzählers schlüpften - was Lena erlebt, kann überall und jedem passieren, nämlich von der Gruppe geärgert, ausgegrenzt, modern gesprochen "gemobbt" zu werden.

Auf der einfachen kleinen Bühne mit nur wenigen Requisiten rückten die Schauspieler, die insgesamt acht verschiedene Rollen spielten, das Thema Mobbing realistisch in den Blick: die Unachtsamkeiten zwischen Kindern, aber auch zwischen Kindern und Erwachsenen, die fehlende Verständigung, die Grausamkeiten, die sich abspielen können und das Leiden der Betroffenen.

Nach der Aufführung nahmen sich die Schauspieler sowie die Dramaturgin Christina Lahmann noch Zeit für eine Gesprächsrunde. Dabei konnten die Schüler ihre zahlreichen Fragen zum Stück, aber auch zur Theaterpraxis allgemein loswerden.

Während der Fragerunde kam auch Betroffenheit zur Sprache: "Ja, das habe ich auch schon mal erlebt", erzählte eine Schülerin. "Schade, dass es kein Happyend gibt", meinte ein anderer. An dieser Stelle wird der Austausch über "Die Geschichte von Lena", die ganz offen endet, in den einzelnen Klassen sicherlich noch weiter gehen, nämlich nach Möglichkeiten eines guten Schlusses zu suchen, die auch im eigenen (Schul-)Alltag tragfähig sein könnten.

Auch in dieser Hinsicht - als sensibler und unterhaltsamer Anstoß, über das Thema Mobbing nachzudenken - war die Aufführung ein voller Erfolg. (MZ, 6.2.2009)

Eine wird gemobbt - und alle schauen zu (Foto: Vagedes)