Modell Nord schaut über den Tellerrand hinaus
Schulen in Kinderhaus und Coerde
KINDERHAUS/COERDE. Ein paar Stunden Bewerbungstraining in der Schule, ein Betriebspraktikum. Zu wenig Vorbereitung auf das, was Jugendliche nach ihrem Abschluss im Berufsalltag erwartet: Eine Arbeitsgruppe der Studien- und Berufswahl-Koordinatoren der Uppenbergschule, des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, der Geschwister-Scholl-Realschule, der Waldschule und der Hauptschule Coerde will deshalb ein Netzwerk aus Betrieben, Bildungsinstitutionen sowie Handwerk, Technik und Dienstleistung aufbauen.
Vorbild ist das Telgter Modell, ein von der Firma Münstermann initiiertes Kooperationsprojekt ortsansässiger Unternehmen und Schulen mit dazugehöriger Internetplattform, wo Schüler die Profile der Betriebe und freie Praktikums- und Ausbildungsplätze einsehen können.
Boje-Stiftung finanziert
Gleiches plant die Arbeitsgruppe als „Modell Nord“, unterstützt durch Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und das Amt für Schule und Weiterbildung für Münster. Die Anschubfinanzierung kommt von der Boje-Stiftung der Sparda-Bank. Am Mittwoch fand im Kinderhauser Geschwisterscholl-Gymnasium die Auftaktveranstaltung statt, bei der Unternehmer ihre Ideen einbringen und sich über die Schulen informieren konnten.
Berufsbilder vorstellen
„Viele Unternehmer haben Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden“, sagt Christiane Wortberg, Sozialpädagogin in der Hauptschule Coerde. Sie wird die Koordinierungsstelle des „Modell Nord“ leiten. „Es geht nicht nur um Ausbildungsplätze, sondern auch darum, Schülern mehr Einblicke ins Arbeitsleben zu verschaffen.“ Etwa durch Unternehmer, die in den Schulen Berufsbilder vorstellen. Mit 50 Bewerbungen pro Stelle hatte David Rames vom Pferdesportverband Westfalen bisher keine Schwierigkeiten, Auszubildende zu finden. „Zukunftsprognosen sagen aber, dass das nicht so bleiben wird. Von daher ist heute eine gute Gelegenheit, über den Tellerrand hinauszuschauen.“
