Rückkehr zur längeren Schulzeit an Gymnasien?
Münster - Ende November läuft die Frist ab - und entsprechend intensiv laufen die Diskussionen an den Gymnasien. Die Frage lautet: G8 oder G9? Sollen sie, wie das Land nun einigen Schulen anbietet, wieder zur neunjährigen Schulzeit zurückkehren oder beim verkürzten Weg zum Abitur bleiben? Während das Schlaun-Gymnasium sich schon vor den Herbstferien für die Beibehaltung der achtjährigen Schulzeit entschieden hat, fassen die meisten anderen Schulen in der nächsten oder übernächsten Woche Beschlüsse.
„Wir haben die Diskussion sehr intensiv geführt“, sagt Wilhelm Breitenbach. Leiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Kinderhaus. An seiner Schule, so sagt er, gebe es gewichtige Stimmen für die Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit. Der Entscheidungsprozess in den Gremien sei aber noch nicht abgeschlossen. Damit scheint das Gymnasium Kinderhaus zurzeit die einzige Schule in Münster zu sein, die überhaupt mit dem Angebot der Landesregierung liebäugelt.
Das städtische Schulamt weiß bisher außer vom Schlaun-Gymnasium von keinen weiteren Beschlüssen in Schulkonferenzen, versichert der stellvertretende Leiter Winfried Mörchen. Die Stadt müsste die Rückkehr zu G 9 für die entsprechenden Schulen beim Land beantragen. Bei einer Konferenz der Gymnasialleiter im Stadtgebiet soll kürzlich kein Interesse angeklungen sein, heißt es aus der Runde. Am Annette-Gymnasium hat sich offenbar die Lehrerkonferenz bereits mit großer Mehrheit für die Beibehaltung von G8 ausgesprochen. Das letzte Wort hat, wie an allen Gymnasien, die Schulkonferenz. Die Rückkehr zu G 9 hat die Landesregierung als Modellversuch ausgestaltet. Die Zahl der teilnehmenden Schulen ist begrenzt.
Karin Völker, WN Münster
