Schoko-Kuss auf Wachstumskurs

Münster-Kinderhaus - „Versuch macht klu(ch)g“ dachten sich die Mitglieder der Schüler-Stiftung „Courage“ am Geschwister-Scholl-Gymnasium und luden die Schüler von drei Grundschulen aus Kinderhaus zum physikalischen Workshop ein.

Die vor zwei Jahren gegründete Stiftung will unter anderem Schülern beim Lernen helfen. „Courage“ bietet dazu kostenlose Nachhilfe, Schulaufgaben-Betreuung und verschiedene Workshops an. Nach einem Back-Kursus vor einer Woche stand nun ein Physik-Workshop auf dem Programm.

Nachdem jeder seinen Vornamen auf einen Klebestreifen geschrieben und angeheftet hatte, schickten Christoph und Anne die Gruppen auf den Physik-Parcours.

Susann betreute die Station mit der Vakuum-Pumpe. Hier sollten die Grundschüler die Wirkung eines Vakuums erfahren. Leider machte der Vorführeffekt erstmal einen Strich durch die Rechnung, das Vakuum wollte sich nicht so recht einstellen. Erst nach einer sorgfältigen Überprüfung der Apparatur klappte es.

Am eindrucksvollsten war das Experiment mit den Schoko-Küssen. Die kleine Süßigkeit wurde im Vakuum immer größer und erreichte fast Handballgröße, um nach dem Öffnen der Luftzufuhr wieder auf die ursprüngliche Größe zu schrumpfen - allerdings etwas derangiert. Das war aber kein Hinderungsgrund für die Zehnjährigen, um über sie herzufallen und blitzschnell zu vertilgen.

Martin ist ein „freestyle-physics“ und hatte eine Mädchengruppe zu Gast an seinem Tisch. Er malte zuerst den schematischen Versuchsaufbau an die Tafel und bastelte dann mit den Kindern einen heißen Draht, durch den ein Mini-Strom fließt. Die Schülerinnen konnten ihn mit einer Drahtschlaufe abfahren, und jedes Mal, wenn sie den blanken Draht berührten, leuchtete eine Birne auf, weil ein Stromkreis geschlossen wurde.

Bilal will Medizin studieren und sich auf Neurologie spezialisieren. Er verblüffte seine Gruppe mit optischen Täuschungen, die durch die Trägheit des menschlichen Auges zustandekommen.

Christoph, Anne, Max und Michael machten weitere Experimente mit den Jungen und Mädchen und brachten zum Beispiel eine eingelegte Gurke mit Hilfe eines Stromkreises zum Leuchten. „Das liegt am Natrium in der Gurke“, erklärten sie den Kindern das Phänomen mit einem Lächeln.

WN, 30.12.2008 - rkr

Siehe auch Bildergalerie WN

Der Schoko-Kuss im Vakuum wurde immer größer, bis er fast Handballgröße hatte.