Schulischer Austausch mit ministerieller Unterstützung
Zum Austausch mit anderen Schulen in Nordrhein-Westfalen, die künftig nach dem G9-Konzept arbeiten werden, reiste der Leiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Wilhelm Breitenbach, am Mittwoch in das Ministerium für Schule und Weiterbildung. Insgesamt 14 Gymnasien in NRW werden den Weg zum Abitur in neun Jahren ermöglichen, erläuterte Breitenbach im WN-Gespräch. Auf Einladung von Schulministerin Sylvia Löhrmann trafen sich Vertreter dieser Schulen zur ersten Vorstellungsrunde, um den weiteren Austausch und mögliche Kooperationen vorzubereiten.
Dabei ging es zunächst um Informationen über die Rahmenbedingungen sowie die Diskussionen und die jeweilige Beschlusssituation, die zur Einführung des G9-Modells führten, erläuterte Breitenbach.
Anschließend stellten die Gymnasien ihre pädagogischen Konzepte dar, mit denen sie die im Unterschied zu G8-Schulen ein Jahr längere Unterrichtszeit bis zum Abitur gestalten wollen. „Im Vergleich konnte ich sehen, dass wir mit unserem Konzept gut vertreten sind“, freute sich Breitenbach. Die Idee, den Schülern mehr Zeit zum Lernen zu geben, sei ein wesentliches Motiv für G9 gewesen, und das sei in Kinderhaus ein Schwerpunkt. Dabei gehe es darum, die zusätzliche Zeit für weitere Qualifikationen zu nutzen, „und nicht einfach in neun Jahren das Gleiche zu machen, was andere in acht Jahren tun“. An einigen Gymnasien werden Auslandsaufenthalte und Sprachkurse besonders forciert.
Neue Erkenntnisse hat Breitenbach aus dem Treffen zum Beispiel für Detailfragen bezüglich der Organisation des Ganztagsunterrichts oder des Förderunterrichts mitgenommen. Zwei Mal im Jahr sollen künftig derartige Treffen der Gymnasien stattfinden.
Einen intensiveren Austausch möchte das Scholl-Gymnasium mit den G9-Schulen aus Bochum und Gelsenkirchen pflegen. Die nächstliegende G9-Schule ist in Dorsten, daher wird es auch dorthin rege Kontakte geben. „Ich hatte den Eindruck, dass der Prozess vom Ministerium wohlwollend begleitet wird, und wir Unterstützung bekommen werden“, bilanziert Breitenbach. So wie in Kinderhaus hätten auch die übrigen Gymnasien nach der Bekanntgabe, dass sie das Abitur in neun Jahren anbieten werden, höhere Anmeldezahlen verzeichnet.
VON ELLEN BULTMANN, WN MÜNSTER
