Schwarz und deutsch

Drei Zeitzeugen sind zu Gast im Geschwister-Scholl-Gymnasium

Melanie Steur, MZ, 22.10.2008

Kinderhaus - Gerald Asamoah, David Odonkor oder Jermaine Jones von Schalke 04 - die Namen kommen wie aus der Pistole geschossen. „Kennt ihr noch andere schwarze Deutsche?", fragt John M. Eichler die Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Da müssen die Neuntklässler dann doch schon länger überlegen.

Astrid Berger, John M. Eichler und Hans Busch sind am Dienstag Vormittag im Rahmen einer Kooperation des Cactus-Theater und der Volkshochschule Münster („Geschichte hautnah: Schwarze. Deutsche erzählen") in das Geschwister-Scholl-Gymnasium gekommen. Drei Stunden, lang diskutierten sie mit den Schülern über Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit gegenüber Minderheiten und erzählten aus ihrem eigenen Leben.
Während die Gäste erzählen herrscht aufmerksame Stille im Klassenraum. „Ich finde es total interessant, dass Herr Eichler so viel studiert hat, also Physik und Jura und dass er hier auch so viel über das Leben als schwarzer Deutscher erzählt", sagt Solveig Gernon. Auch ihre Mitschülerin Laura Steller freut sich über den Besuch der Zeitzeugen. „Die Drei sind ja unterschiedlich alt und aus ihren Erzählungen hört man raus, dass sich der Rassismus in Deutschland verändert hat - er ist weniger geworden."   

Veranstaltungen zum Thema „Begegnung" finden regelmäßig im Geschwister-Scholl-Gymnasium statt. Die Schüler sind an Gruppendiskussionen mit Gästen aus allen gesellschaftlichen Bereichen gewohnt. Astrid Berger bereut es nicht, extra für diesen Termin aus Berlin angereist zu sein.

„Die Schüler haben, toll mitgemacht und ihre eigene Meinung  miteingebracht." Als Tipp gibt sie den jungen Leuten mit, herum zu reisen und andere Sprachen zu erlernen, um den eigenen Horizont zu erweitern.  

Kabasia Chuwa (Cactus-Theater), John M. Eichler, Hans Busch und Astrid Berger im Gespräch mit Schülern.