Smilies weisen den Weg
„Kunst trifft Kohl“ streckt die Fühler aus - in die Region, in die benachbarten Niederlande. Zugleich passiert aber am Impulsort Kinderhaus - dort, wo die Idee einst entstand - etwas Neues: Erstmals beteiligt sich eine Schule, das Geschwister-Scholl-Gymnasium, am Kunstprojekt.
Organisatorin Ute Behrens-Porzky freut sich über diese Entwicklung, über die Verankerung des Projekts in der jüngeren Generation des Stadtteils und darüber, dass die Nachwuchskünstler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums das Zentrum in den Fokus genommen haben. Das war bislang noch nicht Ausstellungsort von „Kunst trifft Kohl“.
Jürgen Lemke hat das Konzept fürs Gymnasium entworfen.
„ORTungen, Scholl.Projekte - Schule ins Zentrum“ lautet der Titel des Konzepts, das Kunst- und Medienpädagoge Jürgen Lemke für das Geschwister-Scholl-Gymnasium entworfen hat. Er arbeitet mit Schülern der Jahrgänge acht und neun.
Lemke möchte, dass die Schüler eigene Ideen zu und aus ihrer Lebenswirklichkeit entwickeln - Ideen zum Zentrum oder zu dem Weg dorthin. „Sie sollen beobachten, eigenen Empfindungen nachspüren, Experimentiergeist entwickeln, am besten mit einer Idee losbrennen“, wünscht sich Jürgen Lemke als Künstler.
Die Scholl.Projekte laufen dreiteilig: Zum einen gibt es konkrete Geschichten im Zentrum. Zwei Beispiele: So hat sich eine Schülergruppe mit Tier-Augen und Menschen-Augen beschäftigt. „Natürlich machen wir da mit“, freut sich Karin Bell auf den Schülerbeitrag. Die Drops und Traubenzucker, die sie als Kinder in der Apotheke geschenkt bekamen, hat eine andere Gruppe inspiriert, ein Artefakt aus Drops zu entwerfen. Auch Martin Nolte, Inhaber der Paulus-Apotheke, stellt sein Schaufenster dafür gern zur Verfügung.
Zweitens sollen zur Ausstellungseröffnung am 19. Juni zehn Video-Projekte im Zentrum und im Scholl gezeigt werden. „Smilies“ aus farbiger Kreide sollen zudem den Weg vom Scholl ins Zentrum markieren.
Am 15. Juli gehen die Scholl-Projekte weiter. Nur so viel: „Freeze“ ist eine Aktion, bei der 50 Schüler von der Ampel an der Kristiansandstraße aus loslaufen und dann für 30 Sekunden auf dem Marktplatz im Zentrum erstarren. Viele weitere Aktionen sind geplant, die Gespräche laufen noch.
VON KATRIN JÜNEMANN, WN MÜNSTER
