Start der 8. Schülerakademie für Mathe und Informatik
MÜNSTER Hausarbeit kann ganz schön nerven. Wäre doch schön, ein bisschen Hilfe zu haben, dachte sich Christoph Hartmann. Und entschied sich für das Projekt „Lego-Roboter im Einsatz“.
Was ihn dabei genau erwartete, wusste der 18-Jährige nicht, als er sich vor Beginn der Schülerakademie für Mathematik und Informatik in Münster für den Kurs anmeldete. Er wusste nur: Roboter gibt’s im Mathe- und Physik-Leistungskurs selten. Und warum nicht mal was anderes mit Mathe machen, als nur Formeln aufschreiben.
Die besten Voraussetzungen bringt der Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Kinderhaus mit. Wie bei den anderen Teilnehmern der Akademie ist die Eins in Mathe, Physik oder Informatik eigentlich Standard. Aus ganz NRW stammen die Talente, die zumindest eines der Fächer besonders gut beherrschen sollten, um an der Woche in Münster teilnehmen zu können.
Am Montagvormittag eröffnete Klaus Dingemann von der Bezirksregierung Münster, Leiter der Schülerakademie, die gemeinsame Lernzeit. „Einmal ganz frei von der Schule“ sollten Jugendliche hier Gleichgesinnte kennen lernen, Neues erforschen und ausprobieren. Zum Beispiel eben Roboter bauen. Vielleicht könnte man ihnen ja auch Fußball- oder Klavierspielen beibringen, überlegt Christoph. In den Gruppen ging es am Montag zunächst ans Kennenlernen. Bei den künftigen Roboter-Experten ist Christoph der einzige aus Münster, in den anderen Projekten kommen noch fünf weitere Schüler aus der Stadt. Esra Kücüksarioglan (18) aus Dortmund ist erleichtert: „Jetzt weiß ich, dass andere auch noch nicht viel Erfahrung mit Informatik haben.“
Dafür aber mit so einigen anderen Dingen, von denen ältere Menschen vielleicht noch nie gehört haben. Esra hat schon erfolgreich an mehreren Biologie-Wettbewerben teilgenommen, Christoph an der Chemie-Olympiade.
Auf eins legt Klaus Dingemann viel Wert: „Unsere Teilnehmer sind ganz normale Schüler. Sie haben nur ein ganz besonderes Interesse.“ Und wenn man Christoph und seine Gruppen-Kollegen begeistert mit den ersten selbst gebauten Robotern spielen sieht und sie über die Möglichkeiten Spülen oder Fußball diskutieren hört, glaubt man dem Akademie-Leiter sofort.
Die Schülerakademie für Mathematik und Informatik in Münster (SMIMS) findet 2008 zum achten Mal statt. Veranstalter ist die Bezirksregierung Münster, Unterstützung kommt von Volks- und Raiffeisenbanken. Bis einschließlich Freitag leben und lernen 100 Schüler in 18 Projektgruppen im Jugendgästehaus Aasee. Sie stammen aus ganz NRW, alle besuchen die Klasse 13. Die Gruppenthemen reichen von Künstlicher Intelligenz, Verschlüsselung von Software und 3D-Animationen bis zu PC-Spielen. (Caroline Uschmann MZ, 25.8.2008)
