Studium für Schüler
KINDERHAUS "An unserer Schule gibt es viele Kulturen. Sprache ist ihre Brücke", sagt der Leiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Heinz Beumer. Aus diesem Grund soll von nun an in Kooperation mit der Uni konkret die italienische Sprache gefördert werden.
Für die Schüler der Klassen 12 und 13 ist zunächst geplant, dass sie den C-Test an der Uni absolvieren können. Der Leiter des Sprachenzentrums, Professor Wilhelm Grießheimer, sagt: "Diesen Test machen auch unsere Studenten. Er hilft dabei, die eigenen Sprachkenntnisse besser einzuschätzen."
Einblick in Uni-Alltag
"Weitere konkrete Pläne gibt es erstmal nicht", sagt die Italienisch-Koordinatorin Cristina Fronterotte. Allerdings solle den Schülern ermöglicht werden, an bestimmten Uni-Seminaren teilzunehmen. "Gemeint sind Veranstaltungen, die nicht durch Studiengebühren finanziert werden und in denen Plätze frei sind." Dies sei vor allem bei den weiterführenden Seminaren der Fall, in denen es um Konversation, italienische Kultur und die Verbesserung des Ausdrucks gehe. Die Italienisch-Lehrerin Angelika Elsermann meint: "Unsere Leistungskurs-Schüler hätten dann neben fünf Stunden in der Schule noch zwei in der Uni - da kommt richtig etwas bei herum!" Eventuell sollen die erbrachten Leistungen bei einem Studieneinstieg in die Romanistik angerechnet werden. "Aber das ist noch nicht spruchreif", sagt Grießheimer.
Nicht nur die Schüler sollen einen Einblick in die Uni bekommen - auch Studierende sollen bei Interesse in der Schule hospitieren können.
Für das Geschwister Scholl Gymnasium ist es der dritte Kooperationsvertrag: Es gibt bereits die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Steinfurt im Bereich Physik und mit der Kunstakademie. Dem Vertrag mit dem Sprachenzentrum soll einer mit der Bundesagentur für Arbeit folgen. Somit will die Schule ihre Schüler individuell fördern und unterstützten.
Förderung aus Tradition
Mit der Förderung der italienischen Sprache folgt das Gymnasium seiner eigenen Tradition: Bereits vor zehn Jahren gründete es die einzige Fremdsprachenwerkstatt Nordrhein-Westfalens.
Und was hat die Uni von dem Kooperationsvertrag? "Gerade für das Studienfach Italienisch suchen wir immer interessierte und qualifizierte Studierende", sagt Grießhaber. "Da lohnt es sich, auch mal ein Pflänzchen per Hand hochzuziehen."
(MZ, 19.6.2008, Martina Stephany)