Verrückte virtuelle Welt
Münster-Kinderhaus. „Ist das Internet wie Geister, die wir gerufen haben und jetzt nicht mehr loswerden, oder sind wir noch Herr dieser Welt?“
Diese Frage formulierte Rachel Fabritius, Tagungsleiterin des Franz-Hitze-Hauses, zu Beginn der neunten Schülerakademie. Sie steht diesmal unter dem Titel „www – Verrückte virtuelle Welt“. Das Geschwister- Scholl-Gymnasium veranstaltet die Akademie für besonders profilierte Schüler.
Eingeladen sind neben den Kinderhauser Gymnasiasten auch Elftklässler des Annette-Gymnasiums, der Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums und Zehntklässler des Wiprecht-Gymnasiums aus dem sächsischen Groitzsch bei Leipzig. „Wir möchten mit dieser fünftägigen Fortbildung einen Beitrag zur Profilarbeit der Schulen leisten“, erklärte Heinz Beumer, Leiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums.
„Hier haben 30 Jugendliche die Möglichkeit, ein Thema zu vertiefen sowie eigenständig und selbstverantwortlich Fragen auf den Grund zu gehen.“ Ein wichtiger Aspekt der Akademie sei außerdem die Begegnung und Zusammenarbeit mit Jugendlichen anderer Schulen.
Im Jahr 2000 fand die erste Schülerakademie zum Thema „Das Internet erobert die Welt“ statt. „Jetzt sind wir ein deutliches Stück weiter und können sagen, dass das Internet die Welt erobert hat“, betonte Rachel Fabritius.
Auf die Jugendlichen warten Seminare und Workshops mit verschiedenen Experten. Unter anderem werden in dieser Woche, in der auch die münsterischen Schüler im Franz-Hitze-Haus untergebracht sind, ein Radio- und ein Filmbeitrag erstellt. Andere werden eine Internetseite und eine Online-Zeitung erstellen. Dazu gibt es die Möglichkeit, in einem Internet-Blog mit anderen Interessierten oder Mitschülern über bestimmte Themen zu diskutieren.
Am Freitag (1. Februar) werden die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Arbeit im Franz-Hitze-Haus präsentieren. Am heutigen Dienstag ab 19.30 Uhr laden das Franz-Hitze-Haus und das Geschwister-Scholl-Gymnasium zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Vom Killerspiel zum Amoklauf? Verbieten – Zulassen – Kontrollieren?“ in das Franz-Hitze-Haus ein. Als Gäste werden Entwickler von Computerspielen, Vertreter der AG Jugendschutz und des Kriminologischen Forschungsinstitutes erwartet. (MARION FENNER, WN 29.1.2008)
