Was ist in unserer Wurst? – Eine molekulargenetische Tierartenbestimmung
Bericht über das Genetikpraktikum des Bio-LK's in Olsberg
Am 15. November haben wir, der Biologie LK und unser Lehrer Herr Rommen, ein Laborpraktikum zu dem Thema: ,,Was ist in unserer Wurst? – eine molekulargenetische Tierartenbestimmung'', im sauerländischen Olsberg, absolviert.
Zuvor haben wir uns im Unterricht ausgiebig auf das bevorstehende Tagesprogramm im Labor vorbereitet. Mithilfe eines von dem Projektlabor zur Verfügung gestellten Skriptes zum detaillierten Ablauf des Versuches konnten wir uns einen Überblick verschaffen und erste aufkommende Fragen klären.
Nach einer reibungslos verlaufenen Anreise mit dem Zug, kamen wir pünktlich um 9 Uhr in Olsberg an und wurden gleich herzlich in Empfang genommen. Das eigentliche Praktikum begann dann mit einer Einweisung durch den Leiter des Projektbüros, Doktor Bernd Wilmers: Begrüßung (wie bereits erwähnt), Sicherheitshinweise, Bekanntgabe des Versuchsablaufs sowie dessen Ziel.
Mit Kittel und Brille ausgerüstet, erlernten wir dann das Pipettieren mit einer Kolbenhubpipette (sehr ausführlich und hoch konzentriert). Als professionelle Pipettierer*innen konnten wir dann endlich mit dem komplexen Arbeitsplan starten.
Jede Zweiergruppe bekam zwei Proben isolierter DNA (zum Beispiel von Leberwurst, Döner-Fleisch, Känguru Fleisch oder Salami). Um entsprechende DNA-Teile in der PCR (ziemlich cooles Gerät, um DNA identisch zu kopieren) zu vervielfältigen, haben wir zuerst sogenannte Master-Mixe erstellt.
Nach der Vervielfältigung haben wir ein spezielles Gel für den sogenannten Gelträger angemischt. Sobald das Gel eine optimale, also gelige Konsistenz hatte, haben wir die vervielfältigten Master-Mixe, mitsamt den noch vor der PCR hinzugefügten Restriktionsenzymen RAS und ALU, angefärbt. Anschließend haben wir alles in die, mit einem ''Kamm'' eingedrückten Taschen im Gelträger gegeben (, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte).
Wir bekamen genaue Angaben, was in welche Geltasche zu füllen ist. Mit einem einzigen Knopfdruck (Anschluss des Gelträgers an den Strom) konnten wir den Gelträger unter Spannung setzen und somit den Vorgang der Gelelektrophorese starten. Da die in den Geltaschen enthaltene DNA negativ geladen ist, wurden diese Teilchen durch das Gel hindurch in Richtung des Pluspols des Gelträgers ''gezogen''. Längere blieben früher, als kürzere Fragmente im Gel stecken, wodurch wir später eigentlich ganz simpel mithilfe der entstandenen ''DNA-Banden'' ablesen konnten, um welche Tierarten es sich in den Wurstproben handelte.
Tatsächlich hat das jede*r von uns geschafft! Wir hatten also einen guten Grund stolz auf uns zu sein. Nach der Auswertung sind wir angeführt von Doktor Bernd Wilmers im Spurt zum Zug geeilt. Ein schnelles Dankeschön und ein herzlicher Gruß und damit war unser molekulargenetisches Praktikum nach 7 Stunden auch schon vorüber.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es mega Spaß gemacht hat und auf jeden Fall weiter zu empfehlen ist. Schließlich kann nicht jeder von sich behaupten, schon einmal isolierte DNA pipettiert oder eine Gelelektrophorese gestartet zu haben.
Und wir wissen jetzt auch, was drin war – in der Wurst!
