„Wir waren dann mal weg“

„Wir waren dann mal weg“ - unter diesem Motto hatten erstmals Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums eingeladen, um über ihre Erfahrungen im Ausland zu berichten. In alle Welt waren die Jugendlichen verstreut: USA, Frankreich, England, Kanada, Neuseeland und Australien.

Sie hatten viel erlebt und auch viel zu erzählen. Zwischen sechs Wochen und einem Jahr dauerten die Aufenthalte, gelebt hatten alle in Gastfamilien. „Wir möchten mit dieser Veranstaltung andere Schüler ermutigen, auch einen Aufenthalt im Ausland zu machen“, erklärte Schulleiter Wilhelm Breitenbach. „Die Jugendlichen kommen mit größerem Selbstbewusstsein wieder“, erklärte Lehrer Hermann Olberding. Und dass die Sprachkenntnisse vertieft werden, sei ein weiterer positiver Nebeneffekt. „Die Jugendlichen machen Erfahrungen, die ihnen keiner mehr nehmen kann, knüpfen Kontakte, von denen sie ihr Leben lang profitieren können, und gewinnen neue Freunde hinzu“, bringt Lehrerin Evelyn Futterknecht es auf den Punkt.

Wie selbstbewusst die Schüler geworden sind, davon konnten sich die zahlreichen Mitschüler und Eltern, die der Einladung gefolgt waren, ein Bild machen. Die Jugendlichen hatten eine Präsentation vorbereitetet, in der sie unbeschwert vor Publikum - auch mehrsprachig - von Land und Leuten, anderen Schulsystemen und netten Gastfamilien berichteten.

Sie erzählten unter anderem von Schulpolizisten, die streng auf die Einhaltung der Kleiderordnung geachtet hätten und im Zweifel auch nachgemessen haben, ob die Shorts im heißen Kalifornien auch wirklich vier Inches übers Knie reicht. Die einen hatten lockere Lehrer, andere anstrengende lange Schultage. Doch einig waren sie sich, dass sich der Aufenthalt gelohnt hat. Egal ob mit einer Organisation, über die münsterische Städtepartnerschaft oder ein privat organisierter Aufenthalt - die Möglichkeiten seien vielfältig, eine Auszeit im Ausland zu nehmen.

„Das Geschwister-Scholl-Gymnasium unterstützt alle, die weg wollen“, sagte Breitenbach. Und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Wir wollen aber auch, dass sie wiederkommen.“

Es gebe verschiedene Arten, den Austausch zu finanzieren, erzählte eine Schülerin. Kostengünstig sei es, im Gegenzug Gastgeschwister ebenfalls einzuladen, damit sie Deutschland kennenlernen. Um auch kulinarisch Fernweh zu wecken, hatten die Gymnasiasten kleine Köstlichkeiten aus ihren Gastländern mitgebracht. Beim Imbiss nach der Präsentation stellten sie sich den Fragen von Eltern und Schülern.

VON MARION FENNER, WN MÜNSTER
 

Fernweh wollen die Scholl-Schüler auch mit kulinarischen Köstlichkeiten wecken.Foto: Marion Fenner, WN Münster