Zu Hause ist es ja auch irgendwie langweilig

Bücher, Bücher - überall nur Bücher

Kinderhaus • Strichcode-Kleber drauf, einscannen, aufklappen, einschlagen, ins Regal. Klingt nach stupider Arbeit, macht den Jungs aber Spaß. Trotz der Ferien. Oder gerade deswegen?
„Schule in den Ferien" heißt die Aktion, die im Ge-schwister-Scholl-Gymnasium schon seit mehr als sieben Jahren sehr erfolgreich ausgelebt wird. Ob Nachhilfe älterer Schüler für die jüngeren, den Schulgarten auf Vordermann bringen - oder wie nun: Bücher digitalisieren und laminieren. 30 000 an der Zahl. Zugegeben - die müssen nicht allesamt während der Sommerferien archiviert werden. „Rund ein Jahr haben wir dafür eingeplant", so Wolfgang Cap, ehrenamtlicher Leiter des Projektes, „aber der Anfang ist ja gemacht". 
Die 5a ist bereits fertig. 29 Schüler sitzen darin, jeder hat acht Bücher. Macht zusammen 232. Englisch, Religion, Mathe, Deutsch ... Und noch haben Burak, Florian und Richard ihren Spaß dran, all diese Bücher für das nächste Schuljahr vorzubereiten. Schließlich ist es a) für die Gemeinschaft, b) gegen Langeweile und c) auch irgendwie gut für die eigene Tasche. Denn der Förderverein der Schule spart nicht am Dankeschön.
Die Bücher aller Fünfer- und Sechser-Klassen - so lautet das ehrgeizige Ziel für die Sommerferien. Dafür geben die Schüler gern etwas von ihrer Freizeit her. „Zu Hause wird es irgendwann langweilig, dann kennt man das TV-Programm auswendig", sagt Richard. Wohlgemerkt: Der Akzent dieser Aktion liegt auf „Ferien", Die jungen Leute sind freiwillig hier - man trifft sich und verbringt Zeit, miteinander. Ähnlich wie es die Kleineren bei den Ferienspielen im Wuddi gegenüber tun. Doch wer nebenbei noch mal eben eine Lernberatung vom Rektor Beumer persönlich oder anderen Lehrern in Anspruch nehmen möchte: Kein Problem. Die sind nämlich auch häufig genug hier. Einfach so. Weil: Es sind ja Ferien... (mg, MZ 29.6.2007)