Bewegende Erinnerungskultur: Musik aus den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz

Eine außergewöhnliche Geschichts- und Musikstunde erlebten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis Q1 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums sowie der Jgst. 10 der GSR am 25.11.25 im PZ.

Das Streichtrio Compania des Ensembles für Neue Musik des Theater Münster (Violine: Mihai Ionescu, Viola: Svenja Ciliberto, Cello: Elisabeth Fürniss) präsentierte das tief bewegende Programm „Schwarze Milch der Frühe“. Im Zentrum standen Werke, die unter unvorstellbaren Umständen in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz komponiert und gespielt wurden.

Auf eindrucksvolle Weise nahm die Bratschistin Svenja Ciliberto moderierend das Publikum mit in die Lebensgeschichten der Menschen und Musiker:innen, die gezwungen waren, lustige und schöne Walzer zu spielen, während andere Inhaftierte den Gang in die Gaskammern antreten mussten.

In den gespielten Werken waren neben Angst, Leid und Verzweiflung zugleich der innere Widerstand gegen das Unrecht und die Hoffnung hörbar.

Besonders bedrückend war das Streichtrio von Hans Krása, einem in Theresienstadt inhaftierten Komponisten. Die musikalische Verarbeitung dieses dunklen Kapitels deutscher Geschichte mündet in einer Fuge, die im Verlauf zunehmend ins Chaos fällt und ein pessimistisches Ende vorwegnimmt. Krása wurde 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.

Der wohl bewegendste Moment war der Abschluss - das vertonte Gedicht „Ich wand’re durch Theresienstadt der Lyrikerin, Komponistin und Krankenschwester Ilse Weber. Sie wählte den freiwilligen Gang in die Gaskammern, um bei den ihr anvertrauten Kindern zu bleiben.

Das Konzert endete in tiefer Betroffenheit, aber auch in der Erkenntnis: Die Erinnerung an den Holocaust in Ton und Wort muss unbedingt wachgehalten werden. 

Wir danken dem Ensemble Compania herzlich für diesen wichtigen und besonderen Beitrag zur Erinnerungskultur an unserer Schule.