Scholl-Schulen helfen Flüchtlingen
Ziel der Spendenaktion der Kinderhauser Schulen ist ein Auffanglager an der serbisch-mazedonischen Grenze.
Sie schleppen Kartons und Säcke. Sie zerren einen voll beladenes Wägelchen zur Turnhalle. Sie sortieren Hilfsgüter. „Helfen macht Schule“ heißt eine Hilfsaktion für Flüchtlinge, die erstmals am Geschwister-Scholl-Gymnasium und an der Geschwister-Scholl-Realschule durchgeführt wird.
„Es gab aus der Schülerschaft heraus ein großes Bestreben zu helfen“, betont Evelyn Futterknecht, Lehrerin am Gymnasium. Gemeinsam mit dem Leistungskurs Sozialwissenschaft?/?Wirtschaft und der Klasse 6a rief die Fachschaftsvorsitzende für Politik und Sozialwissenschaft die Hilfsaktion ins Leben.
Noch bis zum 11. Dezember können montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr in der Mediothek der Schule bei Medienwart Günther Beckmann gut erhaltene Sachspenden abgegeben werden.
Gerne angenommen werden Winterschuhe, Handschuhe, Mützen, Schals, Stofftiere und unkompliziertes Spielzeug. Winterkleidung für Erwachsene und Kinder, Regenkleidung. Dicke Socken, Strumpfhosen und Kniestümpfe können ebenso gespendet werden wie Verbandsmaterial und Pflaster.
Auch unverderbliche Lebensmittel, Campinggeschirr, Dosenöffner, Taschenlampen (mit Batterien), Decken, Kissen, Isoliermaterial (Iso-Decken, -matten), Feuerzeuge und selbststehende Kerzen werden erbeten. Hygieneartikel, Handtücher, Rucksäcke sowie rollbare Taschen und Koffer sollen die Spenden komplettieren. Zudem können Geldspenden auf das Konto Geschwister-Scholl-Gymnasium, IBAN: DE 86 4005 0150 0109 0697 73, bei der Sparkasse Münsterland-Ost überwiesen werden (Betreff: „Helfen macht Schule“).
Auch online kann gespendet werden. Insbesondere seien Geldspenden nötig, um das Benzin für den Laster zu bezahlen, der die Spenden abliefern soll, so Lehrerin Futterknecht.
Ziel der Hilfsaktion ist ein Auffanglager an der serbisch-mazedonischen Grenze. Verteilt würden die Güter dort unter den wachen Augen des Roten Kreuzes und der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“, so Futterknecht weiter.
Aber warum werden die Hilfsgüter auf diesen weiten Weg gebracht, schließlich liegen die nächsten Flüchtlingsunterkünfte sozusagen um die Ecke? Sie hätten lange nachgedacht, sagt dazu Greta Wessing, Schülerin im Leistungskurs Sozialwissenschaft/ Wirtschaft.
„Das sind katastrophale Zustände dort“, erklärt sie mit Hinblick auf das Ziel der Spendenlieferung. Mitschüler Leo Zeller stellt klar, dass bei Flüchtlingen, die Deutschland erreicht haben, zumindest eine Minimalversorgung gesichert sei. Bei den Menschen, die es an die serbisch-mazedonische Grenze verschlug, sei das aber nicht der Fall.
Vom 14. bis zum 18. Dezember sollen die Spenden sortiert werden. Dazu werden die Helfer wohl noch einige Male Säcke und Kartons von der Annahmestelle in der Mediothek hinüber in die Umkleideräume der Turnhalle bringen müssen, denn die Spendenbereitschaft an Gymnasium und Realschule scheint groß zu sein. Am 18. Dezember wird dann der Hilfs-Lkw beladen. Bis zum 22. Dezember soll er sein Ziel erreicht haben.
Über das ebenfalls in der Aktion engagierte Mensa-Team unter der Leitung von Sabine Freitag war der Kontakt zu einem Fuhrunternehmen zustande gekommen. Drei Lehrkräfte und vier Mitglieder des Mensa-Personals begleiten den Transport. Insgesamt machen bei der Aktion 32 Schüler, zehn Lehrer, drei Fahrer sowie sieben Leute vom Mensa-Personal mit. „Das stößt auf breites Interesse“, so Schüler und Mitorganisator Maximilian Voigt.
Bliebe noch zu erwähnen, dass die Schule aus rechtlichen Gründen keine Spendenquittungen ausstellen kann. Und dass nicht jede Spende angenommen wird: Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit, Computerspiele oder schlicht kaputte Dinge gehören nicht in die Spendensammlung.
Von Jan Schneider, WN MÜnster
