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Auszeichnung der Familienministerin

Poetry-Slammer des Scholl-Gymnasium erhalten Kulturpreis

Yonis Aden Omar steht locker vor der Schule, hält eine Mikrofon-Attrappe in den Händen und gibt mal eben sein neustes Gedicht zum Besten. Der Elfjährige ist begeisterter Poetry-Slammer am Geschwister-Scholl-Gymnasium.
In seinem Gedicht geht es um die speziellen Gefühle, mit denen man fertig werden muss, wenn man auf einer Bühne vor großem Publikum steht. Im Rahmen des Projekts "Kultur macht Schule" veranstalten Schüler des Kultur- und Literatur-Unterrichts seit 2011 zwei- bis dreimal im Jahr im Kap 8 des Bürgerhauses einen Poetry-Slam-Abend. Vergangenen Freitag wurden die Mitwirkenden in der Kategorie "Partizipation" mit dem Mixed-Up-Kulturpreis von der Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig in Berlin ausgezeichnet.

Projekt in Eigenregie

"Im Vordergrund beim Poetry-Slam steht", sagt Literatur-Lehrerin Evelyn Futterknecht, "dass jedes Kind zu seinem Thema findet". Weiter setzten sich die Schüler mit der Frage auseinander: "Was will ich der Welt mitteilen, und welche Möglichkeiten gibt es, das zu tun?"

Seit drei Jahren veranstalten die Kinderhauser Schüler "weitestgehend in Eigenregie", wie Futterknecht betont, die unterhaltsamen Dichterabende im Kap 8. Dort sind neben den Nachwuchs-Slamern auch immer wieder Profis und alte Hasen der Szene zu Gast.

Die Leiterin des Bürgerhauses, Ute Behrens-Porzky, hat dann "überzeugt von der kulturellen Vielfalt der Abende" für das Projekt in Berlin geworben.

Die Urkunde haben sich am vergangenen Freitag dann Yonis, Janis Fifka, Evelyn Futterknecht und Kollegin Constanze Klein sowie Behrens-Porzky persönlich abgeholt. Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro Preisgeld dotiert. "Ein echter Luxusbetrag für uns, den wir wieder in die Veranstaltungen investieren werden", sagt Futterknecht. Nach wie vor wird es den Poetry Slam im Bürgerhaus geben, "und jeder kann mitmachen", wie es heißt.

Buchvertrag abgelehnt

Obwohl Yonis, wie er berichtet, schon an die 30 Gedichte zu allen Lebenslagen in seiner Sammlung hat und die Clemens-von-Brentano-Stiftung aus Frankfurt ihm sogar einen Buchvertrag angeboten habe, wie seine Lehrerin bestätigt, soll die Wortkunst doch eher ein Hobby bleiben. Er wolle auf jeden Fall Arzt werden, teilt der Sechstklässler standhaft mit.

Quelle: Kathrin Hartz, MZ Münster

Zur Hompage von Kap.8 im Bürgerhaus Kinderhaus bitte hier klicken.

 

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Yonis Aden Omar ist mit Mikrofon in der Hand schon ganz selbstbewusst. Er hat als Poetry-Slammer schon rund 30 Gedichte geschrieben und bekam von einer Stiftung sogar einen Buchvertrag angeboten. Foto: Kathrin Hartz MZ Münster