Dass sich Schüler Im Kunstunterricht mit dem Thema „Heimat“ beschäftigen, ist nicht besonders ungewöhnlich. Dass die Bilder, die sie dabei produzieren, anschließend in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden, kommt auch häufiger vor. Dass diese Bilder aber vor der Präsentation erst 3000 km durch die Luft transportiert werden müssen, passiert schon eher selten.
Genau das ist aber jetzt mit den Ergebnissen des Kunstunterrichts am Geschwister-Scholl-Gymnasium passiert. Die künstlerische Auseinandersetzung mit „Heimat“ war hier im vergangenen Jahr Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a. Unter der Anleitung ihrer Kunstlehrerin Stephanie Daume erforschten die Kinder ihre unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Wurzeln und versuchten, die Erfahrungen ihres noch jungen Lebens mit Heimat, mit Migration, mit Merkmalen ihres Wohn- und Lebensortes künstlerisch zu Papier zu bringen. Das Besondere ihrer Aufgabe bestand darin, ihre Vorstellung von Heimat anderen Kindern, Kindern in Israel, deutlich zu machen. Kooperationspartner des Projektes waren nämlich Schülerinnen und Schüler in Münsters Partnerstadt Rishon LeZion.
„Zusammen mit fünf weiteren Schulen aus Münster haben meine Schüler an einem durch die Stadt Münster vermittelten Kunstprojekt teilgenommen, dessen Ergebnisse sowohl in Rishon als auch später in Münster ausgestellt werden“ so Stephanie Daume. „Und die Ergebnisse können sich sehen lassen.“
Die Ausstellung in Rishon LeZion hat bereits stattgefunden. Die Bilder der israelischen und die der deutschen Schüler wurden in Rishons Rathausgalerie präsentiert. Und sie konnten sich über prominenten Besuch freuen. Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe ließ es sich nicht nehmen, der Ausstellung im Rahmen einer Delegationsreise in Münsters Partnerstadt zusammen mit seinem israelischen Amtskollegen Dov Zur einen Besuch abzustatten.
Und Lewe wird nach den Sommerferien erneut Gelegenheit haben, sich die Bilder anzusehen. Am 6. September soll die Ausstellung im Bürgerhaus Kinderhaus gezeigt werden. Dann werden die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums auch Gelegenheit haben, ihre Werke zusammen mit denen der anderen Münsteraner und der israelischen Schüler zu begutachten. Kunstlehrerin Daume ist sich sicher: „Der Vergleich mit den Arbeiten anderer Kinder wird zu neuen Erkenntnissen führen, erst Recht wo der Begriff von Heimat heute eine neue, veränderte Bedeutung bekommen hat.“
