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Kritische Texte treffen Nerv des Publikums

Neuauflage des prämierten Wettbewerbs

Beim Kinderhauser Poetry-Slam stehen Geschwister-Scholl-Schüler und professionelle Slammer auf der Bühne. Der Wettbewerb, der von den Scholl-Schulen durchgeführt wurde, fand im „Kap.8“ des Bürgerhauses statt. Schüler von Gymnasium und Realschule konnten eigene Texte vortragen.

Abstimmungssieger des siebten Slams wurde Greta Wessing aus dem Literaturkurs des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, die mit ihren gesellschaftskritischen Texten offensichtlich den Nerv des Publikums traf und dafür den Lorbeerkranz und das Preisgeld bekam.

Den zweiten Platz erreichten die Rapper Dennis Delbrügge und Cheeky aus der zehnten Klasse der Geschwister-Scholl-Realschule. Auf dem dritten Rang landete Slammerin Laura Meemann aus Saerbeck. Das Publikum bewertete die Vorträge mit Punkten, am Ende wurden die Stimmzettel ausgewertet. Es gab reichlich Beifall für die Slammer.

Die Reihenfolge des Auftritts wurde ausgelost. Erik Mond musste als Erster auftreten und präsentierte einen Text über einen privaten Zimmer-Müllplatz. Tim Hades las „Mein Wochenrückblick“ und Greta Wessing ihren Text „Die Geschichte der Menschen“, der mit einem eindringlichen Appell endete. Sie rezitierte: „Niemand wird mit Hass und Intoleranz geboren, Kinder tanzen miteinander Ringelrein und lassen Religion und Herkunft Religion und Herkunft sein. Komm wir bauen mehr und mehr Brücken, lassen uns von immer mehr Kulturen hier verzücken.“

„Sofia aus Münster“ forderte die Zuhörer in ihrem Text über „Gott und die Welt“ dazu auf, etwas zu tun: „Packt etwas an, entscheidend ist die gute Tat“, während zwei Rapper sich neun Begriffe zurufen ließen, um sie spontan in einem Rap zu verarbeiten.

„Yones“, Sohn somalischer Migranten, rezitierte seine beiden Gedichte „Trauer“ und „Wut“, mit denen er schon in Berlin die Bundesfamilienministerin beeindruckt hatte. Felicitas Friedrich aus Bochum präsentierte einen Text mit dem Titel „Anders als ich“.

Beim nächsten Mal wollen die Veranstalter eine Vorauswahl treffen und das Programm straffen. Durch den Abend führten die beiden sympathischen Moderatorinnen Karina Silbernagel und Nelia Häuser aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium.

„Im September 2014 wurde unser Projekt von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit dem Mixed-up-Preis für Partizipation ausgezeichnet“, berichtete Oberstudienrätin Evelyn Futterknecht, die das Projekt betreut. „Mit dem Preisgeld von 2500 Euro konnten wir die neue Veranstaltung selbst finanzieren. Wir haben professionelle Slammer aus der Region eingeladen, die mit unseren Schülern um die Gunst des Publikums konkurrieren konnten.“ Beteiligt war auch eine Schule in Ghana, deren Schüler Gedichte in englischer Sprache geschrieben hatten. Diese wurden ins Deutsche übersetzt und von Franziska Eiser und Greta Wessing abwechselnd im Original und auf Deutsch vorgetragen.

Von Reinhold Kringel, WN Münster

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Greta Wessing aus dem Literaturkurs des Geschwister-Scholl-Gymnasiums gewann den Poetry-Slam und erhielt den Lorbeerkranz und das Preisgeld der Dichter und Dichterinnen.