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Lernen ein Leben lang

52 Gymnasiasten des Geschwister-Scholl-Gymnasiums haben das Abitur bestanden. Das wurde gefeiert.

„Viel zu lernen du noch hast“, sagt die Filmfigur Meister Yoda in dem Heldenepos „Krieg der Sterne“ („Star Wars“): Die Abiturienten des Geschwister-Scholl-Gymnasiums wählten dieses Zitat zum Motto ihrer Abschlussfeier im Pädagogischen Zen­trum.

Schulleiter Wilhelm Breitenbach ging in seiner Rede auf dieses Motto ein: „Während Yoda 800 Jahre alt werden musste, bevor er nach dem Kampf mit Darth Sidious zu dieser Erkenntnis kam, kommen sie schon im zarten Alter von 18, 19 Jahren zu dieser Erkenntnis.“

Dann ging Breitenbach auf die griechischen Philosophen ein, die schon vor knapp zweieinhalbtausend Jahren die Frage aller Fragen stellten: „Was ist der Sinn des Lebens?“ In der Internetumfrage zum Thema „Gut-leben-in-Deutschland“ seien die häufigsten Antworten auf die Frage nach einem guten Leben „Hauptsache nicht allein“, „mehr Zeit für Freunde“ und „weniger Leistungsdruck“ gewesen, berichtete Breitenbach. „Diese Botschaften reflektieren die soziale Beschleunigung, der nicht nur Erwachsene im Berufsleben ausgesetzt sind, sondern auch Kinder und Jugendliche in Schule, Studium und Ausbildung“, erläuterte der Schulleiter.

Deshalb habe sich das Kinderhauser Geschwister-Scholl-Gymnasium für die Rückkehr zur neunjährigen Schulzeit entschieden. „Wir haben uns für mehr Zeit zum Lernen entschieden und dafür, kreative Freiräume zu schaffen, die es erlauben, die Perspektive der Persönlichkeitsentfaltung stärker in den Blick zu nehmen“, sagte der Pädagoge.


Die Gymnasiastin Maren Paterok zeigte ein Beispiel der kreativen Freizeitgestaltung und begeisterte die Gäste der Feierstunde mit ihrem Querflötenspiel: Sie präsentierte virtuos einen Tango von Astor Piazzolla und eine Caprice von Niccolo Paganini. Paul Janzing und Mirko Bertermann sangen englische Lieder zur Gitarre und erhielten ebenfalls viel Beifall.

Bezirksbürgermeister Manfred Igelbrink und die Schulpflegschaftsvertreter Melanie Gionker und Silvan Hauke richteten ihre Worte an die Abiturientia und erinnerten daran, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gebe, als sich die Schulweisheit träumen lasse. Lebenslanges Lernen sei in der heutigen Zeit angesagt, um den Berufsfeldern von morgen gewachsen zu sein, führte der Bezirksbürgermeister aus. Biologielehrer Jürgen Westermann zog in seiner Rede zahlreiche Vergleiche zu seinem Fachgebiet und sprach von symbiotischen und parasitischen Beziehungen und friedlicher Koexistenz der Populationen. Schülersprecher Eva Hirschhäuser und Jonathan Edling sprachen über die Schulzeit aus Schülersicht, nannten als Therapie: „Raus aus der Anstalt“.

Von Reinhold Kringel, WN Münster

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Sie haben es geschafft: Das Geschwister-Scholl-Gymnasium verabschiedete in diesem Jahr 52 Abiturienten.