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Begrüßung zum Geschwister-Scholl-Tag

durch Wilhelm Breitenbach (Schulleiter Geschwister-Scholl-Gymnasium) und Clemens Krause (Schulleiter Geschwister-Scholl-Realschule)

Liebe Schülerinnen und Schüler!

„Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt!  Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist.“

Das schrieben die Geschwister Scholl, die Namensgeber unserer Schule, vor 70 Jahren auf Flugblättern, die sie in ihrer Hochschule verteilten. Heimlich mussten sie das tun, denn sie riefen auf zum Widerstand gegen ein verbrecherisches Regime, das jeden Widerspruch mit dem Tode bedrohte.

Die meisten Menschen folgten damals dem nationalsozialistischen Regime und seinem Führer Adolf Hitler. Sie folgten ihm, obwohl er sie in einen mörderischen Krieg führte.

Und die, die zweifelten, schwiegen:  Sie schwiegen, weil sie Angst vor Verfolgung und Unterdrückung hatten, und weil sie Angst hatten, wegen ihrer politische Überzeugungen, wegen ihres Glaubens oder wegen ihrer Herkunft Nachteile zu erleiden.

Aber, es gab aber auch diejenigen, die klar erkannt hatten: Wir sind auf dem falschen Weg! Ich mach’ da nicht mehr mit!

Diese Menschen haben Verantwortung für sich und ihr Handeln übernommen. Sie haben aber auch für andere – ihre Mitbürger – Verantwortung übernommen, denn es war ihnen wichtig:  Die anderen müssen wachgerüttelt werde, damit auch sie nicht mehr mitmachen.

Einiger dieser Menschen gründeten das Bündnis „Die weiße Rose“. Sie wollten die Menschen aufwecken und dem wahnsinnigen Treiben ein Ende bereiten. Sie taten dies unter ständiger Lebensgefahr und sie waren sich immer dieser Gefahr, aber auch ihrer Verantwortung, bewusst. Diese Menschen haben nicht weggesehen – wie viele andere damals – sie haben hingesehen und verantwortungsbewusst gehandelt.

Hans und Sophie Scholl gehörten zu diesen Menschen. Sie und die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ haben Verantwortung für sich und andere übernommen.

Sie hatten Zivilcourage!!

Und genau das wünschen wir uns auch von Euch, von allen Schülerinnen und Schülern, die das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Geschwister-Scholl-Realschule besuchen. Ihr müsst nicht euer Leben riskieren, wie Sophie und Hans Scholl, aber ihr sollt den Mut haben, hinzuschauen und zu handeln  -  wenn jemand wegen seines Glaubens, seiner Hautfarbe, seiner Kultur diskriminiert wird.

Deshalb veranstalten wir jedes Jahr um den 22. Februar, dem Tag, an dem die Geschwister Hans und Sophie Scholl hingerichtet wurden, also morgen vor 71 Jahren – den Geschwister-Scholl-Tag, um an das Wirken und die Zivilcourage der „Weißen Rose“ zu erinnern und euch zu zeigen, was es heißen kann, Zivilcourage zu zeigen.

Wir wünschen dem heutigen Tag und den vielfältigen Angeboten rund um die Geschwister Scholl ein gutes Gelingen und euch bei der Auseinandersetzung mit Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus viele interessanten, spannenden und hoffentlich bleibenden Erfahrungen und Einsichten.

Herzlich willkommen zum Scholl.Tag. 2014.

Den Link zum aktuellen Blog zum Scholl.Tag finden Sie hier.

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