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Stück „Geschichten.Schatz“ feiert eine gelungene Premiere

Ganz am Ende des gelungenen Premiereabends musste der Direktor Wilhelm Breitenbach etwas richtig stellen: „Auch wenn es so aussieht, aber es stehen gerade nicht alle Schüler unserer Schule auf der Bühne.“ Man hätte es denken können, denn der Applaus nahm kein Ende.

Der Applaus nahm kein Ende, als nach und nach alle Beteiligten auf die Bühne des Pädagogischen Zentrums (PZ) gerufen wurden. Neben den 14 Schauspielern waren zahlreiche Schüler und Lehrer an dem Projekt beteiligt.

Liebe zum Detail

Große Kunstfertigkeit und Liebe zum Detail steckten im Bühnenbild, in den Kostümen und Masken. Licht, Ton, Organisation, Plakate, Eintrittskarten, Musik – Theater fordert viel Arbeit, will es zum Leben erweckt werden.
Fast eineinhalb Jahre hatten die engagierten Theatermacher aus allen Klassen und Stufen an dem fast 90-minütigen, lebhaften Programm gearbeitet.

Das Stück bestand nicht aus einer durchgehenden Handlung, sondern aus vielen kleinen Geschichten und Sketchen, die eine Collage vielfältiger Gefühlswelten abbildeten. Zwölf Szenen, so unterschiedlich wie das Leben selbst, boten in rasender Abwechslung Tiefsinniges oder Nonsens. Kaum war eine Szene vorbei, knallte schon von irgendwoher ein Pistolenschuss und zeigte an, dass das Geschehen nun in einer anderen Ecke des PZ weiterging. Ständig sollten sich die über 200 Besucher den Kopf verdrehen.

Für jede Szene etwas

Reizüberflutung total. Kunstvolle Dekorationen spiegelten denn auch unterschiedlichste Kunststile wider: schwarzweiße Scherenschnitte wurden abgelöst durch überbordende Farbimpressionen. Ein Kurzfilm, ein Kasperletheater, eine Riesenmarionette, weder der Phantasie noch den künstlerischen Ausdrucksformen der Theater-AG schienen Grenzen gesetzt. Im Halbrund des Schulzentrums stand nicht bloß eine einzige Bühne, sondern für jede Szene entstanden völlig neue Bühnenbilder im Raum.

Alles wurde von den Schülern selbst organisiert. Ohne eine breite Unterstützung durch das Kollegium wäre das aber nicht möglich gewesen. Musiklehrer Rainer Hohelüchter hatte anspruchsvolle Begleitmusik komponiert. Die Kunstlehrerin Stephanie Daume leitet die Bühnenbild-AG und hatte mit einem Grundkurs phantastische Uhrenkostüme für alle Schauspieler entwickelt.

Interdisziplinäres Projekt

Sie hatte vor zehn Jahren das interdisziplinäre Theaterprojekt entwickelt. Daume leitet es heute gemeinsam mit der Deutschlehrerin Sabine Badde, die mit den Schülern die Texte erarbeitet und geprobt hatte. Auch Studenten der Kunstakademie und die Theaterpädagogin Johanna Kollet wirkten tatkräftig am Gelingen des Programms mit.

Doch die Stars des Abends waren die Schüler, die mit Spielfreude und schauspielerischen Talent für gute Unterhaltung, lautes Lachen und auch stilles Nachdenken sorgten. Eben alles, was gutes Theater braucht.

Von Oliver Farke, MZ Münster

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Die Zahl der Mitwirkenden war groß - auf der Bühne, aber auch hinter der Bühne. Insgesamt, so die Meinung vieler Zuschauer, ist dieses Theater ein herausragendes Gemeinschaftswerk der Schulgemeinschaft am Geschwister-Scholl-Gymnasium. (Foto: Oliver Farke, MZ Münster)